Der letzte Countdown

Am 9. Januar 2013 erhielt ich ein Mail eines Bruders, das mir den Anlass gab, mich endlich hinzusetzen und die Hausaufgabe zu erledigen, denjenigen unter euch, die immer noch nicht die Anti-Zeitfestsetzen-Zitate Ellen G. Whites richtig einordnen können, eine Nachhilfestunde zu geben. Eigentlich hätte jeder, der über die Orion-Uhr und das Schiff der Zeit nachgedacht hat, auch über Ellen G. Whites Zitate bzgl. des Zeitfestsetzens einmal tiefer nachdenken müssen und sie nicht nur blind verwenden dürfen. So drucke ich nun zuerst den Brief des Bruders hier ab und gebe dann die Antwort darauf, die ihm gestern zugegangen ist. Da er der Herausgeber eines konservativ-adventistischen Magazins ist, habe ich angefragt, ob ich seinen Namen nennen darf und er hat zugestimmt. Wir danken für den Mut dazu.

Mail von Erich Schultze an John Scotram vom 9. Januar 2013
Betreff: Ein gutgemeinter Rat

Lieber Bruder Scotram,

heute meldet sich mal wieder der Herausgeber der „Stimme der Übrigen“, Dein Glaubensbruder Erich Schultze, bei Dir, um Dir einen brüderlichen Rat zu geben.

Gott hat Dir gute Fähigkeiten geschenkt, wie dies z. B. in Deinem sehr wertvollen Aufsatz wegen der Mondsabbate und astronomischen Berechnungen, sowie der Bestätigung adventistischer Eckdaten zum Ausdruck kommt. Auch Dein lebhafter und humorvoller Schreibstil hatte mich angesprochen.

Allerdings sah ich schon damals auf dem ersten Blick, dass Du Dich in der Orion-Frage und den Zeitfestsetzungen verrannt hast. Ellen G. White hat etliche Male vor Zeitfestsetzungen gewarnt, eine Auswahl daraus findest Du am Schluss im Anhang. Wahrscheinlich wirst Du sagen, dass Dir das alles bekannt ist, und wie es leider immer wieder geschieht, behaupten, dies sei nicht so gemeint usw. usw.

Deshalb und weil ich auch schon ähnliche Entgegnungen auf Deiner Homepage gelesen hatte, war mir schon damals klar, dass die Zitate von Ellen G. White Dich kaum beeindrucken würden. Wenn ich allein das 23. Kapitel in Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 187 (deutsche Ausgabe) „Wir müssen uns vor jeder Zeitfestlegung in acht nehmen“ lese, ist zumindest für mich die Sache sonnenklar und ich meine, Du hast Dich leider verrannt. Gut – eine rote Ampel kann man Im Eifer des Gefechts und wenn man schon ziemlich in der Sache verwickelt ist, übersehen.

Da Du Dich für dass Jahr 2012 festgelegt hast, dass dann etwas Besonderes in der Welt geschehen würde – von Feuerkugeln war die Rede -, wollte ich 2012 abwarten. Mir war klar, dass diese Vorhersage sicherlich nicht eintreffen würde. Und nun schreiben wir das Jahr 2013. Nach dem Besuch Deiner Homepage erwartete ich eine Erklärung, warum das Ereignis nicht eingetroffen ist und hoffte, dass Du nun Deinen Irrtum zugibst. Aber die Zeit wurde auf das Jahr 2013 verlängert. Dies ist nun aber die zweite rote Ampel, die Du offensichtlich übersiehst.

Und dann Dein eigener Bericht über den angeblichen Propheten Ernie Knoll, der Dich nicht anerkennt und bei dem Du etliche Mängel entdeckt hast. Das ist die dritte rote Ampel.

Lieber Bruder Scotram, ich bitte Dich, wach endlich auf. Du hast leider nicht die klaren Aussagen des Geistes der Weissagung befolgt, keine Konsequenz aus Deiner falschen Vorhersage gezogen und versuchst Dich immer noch an dem Strohhalm der Träume von Ernie Knoll zu klammern, obwohl doch mehr als offenkundig Ist, dass dieser alles andere, aber kein Prophet Gottes ist.

Schon so manches Mal habe ich bei Geschwistern, die von ihren Träumen, Eindrücken und Gefühlen redeten, die angeblich von Gott sein sollten, eigenartige, der Bibel widersprechende Ansichten vernommen. Satan möchte uns von der eigentlichen Arbeit für Gott und der Verkündigung der dreifachen Engelsbotschaft abhalten und uns erregende Gefühle schenken sowie berauschende Ideen vorgaukeln. Nicht nur wir selbst, sondern auch andere werden dadurch in Mitleidenschaft gezogen und letztlich kommt es zum Zusammenbruch. Willst Du wirklich auch noch das Jahr 2013 verstreichen lassen und dann das Jahr 2014 noch abwarten usw? Es wäre sehr schade um Dich und die, die den gleichen falschen Weg beschritten haben. Der Einzige der sich die Hände reibt, ist der, der schon Eva göttliche Erkenntnis zusagte. Die Frage stellt sich Dir und mir: sehen wir noch, dass wir nur arme Sünder vor Gott sind und des Ruhmes mangeln, den wir bei Gott haben sollten – so wie der Zöllner im Gebet vor Gott? Und übergeben wir Ihm unser Herz täglich, damit der Heilige Geist uns immer mehr in das Bild Jesu verändert?

Wir beide könnten gemeinsam zur Ehre Gottes die dreifache Engelsbotschaft und den Lauten Ruf mit großer Freude und heiligem Eifer heraustragen, aber wie lange muss ich noch warten?

Du bist mir hoffentlich für meine offenen Worte nicht böse, aber es tut mir in der Seele weh, dass Du immer weiter ins Unglück rennst. Möge Gott Dir nahe sein und Erkenntnis sowie einen neuen Anfang schenken.

Mit herzlichen Grüßen verbleibt für heute
Dein Bruder im Herrn
Erich Schultze

[Anmerkung des Autors: Im Anhang der Mail befanden sich die Anti-Zeitfestsetzen-Zitate, die nun in meinem Antwortschreiben allesamt abgedruckt sind. Deshalb werden sie hier nicht nochmals zitiert.]

Antwortmail von John Scotram an Erich Schultze vom 10. Januar 2013

Lieber Bruder Erich Schultze,

zuerst danke ich Dir von Herzen für Dein Mail mit dem Betreff „Ein gutgemeinter Rat“. Wie ich aus Deinen respekt- und liebevollen Zeilen entnehmen konnte, bist Du wirklich um mein/unser Seelenheil besorgt und verwirfst nicht von vorneherein neues Licht, was Dir hoch anzurechnen ist, da dies heute keine Selbstverständlichkeit mehr darstellt. Meinen Dank drücke ich Dir insbesondere darüber aus, dass Du mir durch dieses höfliche Schreiben die Gelegenheit gibst, endlich einmal auf die immer wiederkehrenden Anti-Zeitfestsetzen-Argumente meiner/unserer Gegner einzugehen, die normalerweise immer in sehr unwirscher Form übermittelt werden, was ich nun hiermit in brüderlicher und analytischer Forum tun möchte, wenn Du mir dies gestattest.

In der Orion-Studie auf Folie 129 über den Charakter eines Einwohners von Laodicea habe ich geschrieben: „Es sind diejenigen, die wegen des Zeitfestsetzens dieses Studiums Texte heranziehen, die sie gar nicht verstanden haben, weil sie arm, blind und bloß sind. Sie suchen nicht nach der Wahrheit, weil sie glauben, diese bereits durch ihren eigenen Verstand erfasst zu haben.“

Ich werde Dir nun aufzeigen, in welcher Gemeinde der Offenbarung Du Dich (leider noch) befindest…

Du hast mir einige Texte von Ellen G. White in Bezug auf das „Zeitfestsetzen“ zugesandt und wendest sie auf meine Studien an, ohne verstanden zu haben, in welcher Zeit wir leben und was Ellen G. Whites wahre Aufgabe war. Ich werde Dir ebenso aufzeigen, dass Du und viele andere nur noch STAtisten im himmlischen Theater des „Großen Kampfes“ seid, obwohl ihr wieder wahre ADVENtisten sein solltet.

Deinen ersten Text zitierst Du aus „Frühe Gesichte“:

Der Herr zeigte mir, daß die Botschaft verbreitet werden muß und daß wir sie nicht an einem bestimmten Zeitpunkt aufhängen dürfen. Ein Zeitpunkt wird nie wieder Prüfstein für uns sein. Ich sah, daß manche Leute in unsinnige Aufregung geraten, weil ihnen ein bestimmtes Datum gepredigt wird. Ich sah auch, daß die Botschaft des dritten Engels ganz gut auf eigenen Füßen stehen kann und keiner Stütze durch Festlegung eines Zeitpunktes bedarf. Diese Botschaft wird sich mit Macht ausbreiten, ihr Werk tun und dann plötzlich in Gerechtigkeit ihr Ende finden. {FG1 199.3}

Um diesen und viele andere Texte zu verstehen, darf man sie nicht aus dem Zusammenhang reißen und muss weiterlesen. Dann erfährt man, dass dieser Text aus einer Vision stammt, die Ellen G. White im Jahre 1851 notiert hat. Hier der Rest ihrer Niederschrift:

Ich sah, daß manche ihr ganzes Leben auf diesen Herbst ausrichteten. Sie stellten ihre Berechnungen an und verkauften ihren Besitz auf dieses Datum hin. Ich sah, daß das aus folgendem Grund falsch war: Anstatt täglich zu Gott zu gehen und ihn aufrichtig zu fragen, was im Augenblick ihre Pflicht ist, haben sie nur die Zukunft im Auge. Sie stellen Berechnungen an, als ob sie wüßten, daß das Werk in diesem Herbst beendet würde, und ohne täglich zu fragen, was Gott von ihnen erwartet. E.G. White {FG1 199.4} Abgeschrieben in Milton am 29. Juni 1851, A.A.G.“ {FG1 199.5}

Nun müssen wir diesen Text in seinen korrekten zeitlichen Rahmen setzen und verstehen, dass sich die gesamte Zeit der dritten Engelsbotschaft in zwei große Abschnitte einteilt:

  1. Die Zeit vor 1888-1890 als die Gemeinde noch die Chance hatte, direkt in den Himmel zu gehen und
  2. Die Zeit nach 1890, als die Gemeinde diese Chance verpasst hatte und wieder in der Wüste wandern musste.

Das von Haskell wiedergegebene Zitat von Ellen G. White lautet dementsprechend:

Das Gemeindeschiff in Gefahr

Ich sah, dass Jones und Waggoner ihren Gegenpart in Josua und Kaleb hatten. Als die Kinder Israels die Spione mit sprichwörtlichen Steinen steinigten, habt ihr diese Brüder mit Steinen aus Sarkasmus und Spott gesteinigt. Ich sah, dass ihr es vorsätzlich abgelehnt habt, die Wahrheit kennen zu lernen, nur weil es zu demütigend für eure Würde gewesen wäre. Auch sah ich, dass wir, wenn ihr ihre Botschaft akzeptiert hättet, bereits zwei Jahre nach diesem Datum im Königreich gewesen wären. Aber nun müssen wir zurück in die Wüste gehen und dort für vierzig Jahre bleiben. [Geschrieben von Melbourne, Australien, 9. Mai 1892] [übersetzt]

Dieses Zitat wird gerne vom BRI angegriffen, aber es ist aus einer Quelle, die lauter ist. Hier die Meinung eines Anti-Zeitfestsetzers dazu:

In den Aufzeichnungen der Unionskonferenz von 1899 schrieb Steven B. Haskell, ein langjähriger Freund und Unterstützer von Ellen G. White, in einem Artikel mit dem Titel „Die dritte Engelsbotschaft“ folgendes: „Glaubt ihr, dass wir in den letzten Tagen leben? Wir sind in den letzten Tagen der allerletzten Generation. Wir geben schon seit 10 Jahren den lauten Ruf der dritten Engelsbotschaft. Es gibt ein Zeugnis im Journal von 1892, das aussagt: ‚Wenn das Volk Gottes an die Arbeit gegangen wäre wie es sofort nach der Minneapolis-Konferenz von 1888 an die Arbeit hätte gehen sollen, wäre die Welt in zwei Jahren gewarnt gewesen und der Herr wäre gekommen.‘ Gott plante das Werk in dem Masse abzuschließen, wie Sein Volk die Wichtigkeit und Heiligkeit der Aufgabe fühlte und dem Eifer, mit dem es an sie heran ging.“

Viele Gelehrte behaupten überstürzt, dass Haskell im Irrtum sein musste, weil es kein Journal der Generalkonferenz gibt, das im Jahr 1892 veröffentlicht worden wäre. Aber obwohl er seine Quelle falsch angab, ist es schwierig zu glauben, dass jemand, der so herausragend in der Gemeinde wie Haskell dastand, eine Lüge fabriziert haben könnte und etwas Ellen G. White zuschrieb, das sie niemals gesagt oder geschrieben hätte. Wir wissen aber durch einige Zitate, die wir bereits angesehen haben, dass Ellen G. White sicherlich glaubte, dass Gottes Volk im Jahr 1896 bereits im Gelobten Land hätte sein können, wenn es treu geblieben wäre. Schließlich schrieb Ellen G. White im Jahr 1901 das Folgende: „Wir werden wohl in dieser Welt wegen unserer Aufsässigkeit noch viele Jahre länger bleiben müssen, so wie es den Kindern Israels erging. Aber um Jesu Willen sollte Sein Volk nicht Sünde an Sünde reihen, indem es Gott mit den Konsequenzen seiner eigenen falschen Handlungsweise anklagt. --Letter 184, 1901.“ {Auszug aus Kapitel 8 von „Prophetic Parallels“ von Adrian Welsh auf www.4hispeople.info}

Es dürfte Dir klar sein, dass die Adventgemeinde damit den Typus der Israeliten unter Moses im Exodus erfüllt hat, die ebenfalls ihre erste Chance versäumt haben, in Kanaan einzuziehen.

Sollen wir nun unsere zweite Chance ebenfalls verpassen, indem wir Texte von Ellen G. White falsch anwenden und missdeuten, die von Gott für eine ganz bestimmte Aufgabe und Zeit gegeben waren?

Die Vision selbst, auf die alle Anti-Zeitfestsetzen-Zitate von Ellen G. White zurückzuführen sind, stammt aus 1851, der Zeit VOR Minneapolis als die Adventgemeinde allein mit der dritten Engelsbotschaft und der kurzen prägnanten Gabe der „Rechtfertigung aus dem Glauben“ durch Waggoner und Jones in den Himmel hätte gehen sollen.

Der englische Originaltext deines obigen Zitats ist leider in der deutschen Übersetzung wieder irreführend und ich übersetze ihn nun für Dich wörtlicher, damit er wirklich das wiedergibt, was Ellen G. White gesagt hat:

Diese Botschaft wird sich mit Macht ausbreiten, ihr Werk tun und dann plötzlich in Gerechtigkeit ABGEKÜRZT [engl.: cut short] werden. {FG1 199.3}

Gott sprach in dieser Vision Ellen G. Whites eindeutig von zwei Botschaften: 1. von der Drei-Engels-Botschaft (diese Botschaft), die dann plötzlich durch die 2. Botschaft von Waggoner und Jones (die Gerechtigkeit aus dem Glauben) ihr vorzeitiges Ende finden hätte sollen.

Wir wissen alle aus den schmerzlichen Erfahrungen der Botin Gottes selbst, dass dies NICHT eingetroffen ist.

Die Kritiker Ellen G. Whites aus den Reihen der Gegner des Adventismus begehen den gleichen Fehler und setzen viele Zitate der Botin Gottes nicht in ihren zeitlichen Zusammenhang und sehen diese zwei großen Zeitperioden vor und nach Minneapolis ebenfalls nicht. Dadurch können sie nicht verstehen, dass einige Prophezeiungen des Geistes der Weissagung eindeutig konditional waren und sich auf den Fall bezogen, dass das Volk seine Gott gegebene Aufgabe in der richtigen Weise und zur richtigen Zeit (vor 1890) erfüllt hätte.

Hier einige bekannte Beispiele aus der Zitatensammlung „Christus kommt bald“:

Ellen G. Whites Naherwartung

Mir wurde eine Gruppe gezeigt, die bei der Konferenz anwesend war. Der Engel sagte: „Einige werden Nahrung für die Würmer werden, einige werden von den sieben letzten Plagen getroffen werden, einige werden lebend auf der Erde bleiben, um beim Kommen Jesu verwandelt zu werden.“ Testimonies for the Church I, 131.132 (1856). {CKB 27.6}

Weil die Zeit kurz ist, sollten wir sorgfältig und mit doppeltem Einsatz der Kräfte arbeiten. Unsere Kinder werden wohl nicht mehr auf das College gehen. Testimonies for the Church III, 159 (1872). {CKB 28.1}

Es ist wirklich nicht weise, jetzt noch Kinder zu bekommen. Die Zeit ist kurz, die Gefahren der letzten Tage stehen unmittelbar bevor, und die kleinen Kinder werden vorher weitgehend hinweggenommen werden. Brief 48, 1876. {CKB 28.2}

In diesem Zeitalter, wo bald die Abschlußszenen der Weltgeschichte stattfinden werden und uns die Zeit der Trübsal bevorsteht, wird es für Männer und Frauen um so besser sein, je weniger Ehen geschlossen werden. Testimonies for the Church V, 366 (1885). {CKB 28.3}

Die Stunde wird kommen — sie ist nicht mehr weit —, und einige von uns, die jetzt glauben, werden noch auf dieser Erde leben und das Vorhergesagte bestätigt sehen, die Stimme des Erzengels hören und die Posaune Gottes, die von den Bergen, Ebenen und dem Meer bis an die äußersten Enden der Erde erschallt. The Review and Herald, 31. Juli 1888. {CKB 28.4}

Sucht nach der Wahrheit wie nach verborgenen Schätzen ... Die Zeit der Prüfung steht unmittelbar bevor, denn der laute Ruf des dritten Engels hat bereits eingesetzt und die Gerechtigkeit Christi, des sündenvergebenden Erlösers, offenbart. Für die Gemeinde geschrieben I, 382 (1892). {CKB 28.5}

Der englische Originaltitel dieses Abschnitts ist: „Ellen G. White erwartete Christi Wiederkunft in ihren Tagen“ [Ellen G. White Expected Christ’s Return in Her Day], was sich eindeutig als falsche Erwartung herausstellte. Deshalb werden die Gründe für diese häufig von ihren Gegnern angewandten nicht erfüllten Prophezeiungen im gleichen Buch angegeben, um Ellen G. White gegen den Vorwurf, eine falsche Prophetin zu sein, zu verteidigen:

Erklärungen für die Verzögerung

Die lange dunkle Nacht macht uns zu schaffen, aber der Morgen wird aus Barmherzigkeit hinausgezögert, weil der Meister, sollte er kommen, so viele unvorbereitet finden würde. Testimonies for the Church II, 194 (1868). {CKB 28.6}

Hätten die Adventisten nach der großen Enttäuschung von 1844 ihren Glauben festgehalten und hätten sie vereint und in der Kraft des Heiligen Geistes die Botschaft des dritten Engels der Welt verkündigt, dann hätten sie die Erlösung Gottes gesehen. Der Herr hätte mächtig mit ihren Bemühungen zusammengewirkt, das Werk wäre vollendet worden, und Christus wäre schon früher gekommen, um sein Volk zu empfangen, damit es seinen Lohn erhalte ... Es war nicht der Wille Gottes, daß das Kommen Christi so hinausgezögert werden sollte ... {CKB 28.7}

Vierzig Jahre lang schlossen Unglauben, Murren und Rebellion das alte Israel vom Land Kanaan aus. Die gleichen Sünden haben das Eintreten des modernen Israel ins himmlische Kanaan verzögert. {CKB 29.1}

In keinem der beiden Fälle waren die Verheißungen Gottes schuld daran. Unglaube, Weltlichkeit, mangelnde Hingabe und Streit unter dem Volk, das sich zum Herrn bekennt, haben uns so viele Jahre in dieser Welt der Sünde und der Sorgen gehalten. Evangelism 695.696 (1883). {CKB 29.2}

Hätte die Gemeinde Christi das ihr aufgetragene Werk nach seinem Willen ausgeführt, dann würde die Welt längst gewarnt worden sein und der Herr wäre mit großer Kraft und Herrlichkeit schon auf diese Erde gekommen. Das Leben Jesu 631 (1898). {CKB 29.3}

Die Vision aus 1851 aber, auf der – wie schon erwähnt – ALLE Anti-Zeitfestsetzen-Aussagen von Ellen G. White beruhen, stammt eindeutig aus der Zeit vor 1888-1890 und prophezeite einen guten Ausgang und eine Abkürzung des Werks. Die Kondition selbst wurde im zweiten Teil der Vision gegeben, die Du beim Zitieren unterschlagen hattest:

Ich sah, daß manche ihr ganzes Leben auf diesen Herbst ausrichteten. Sie stellten ihre Berechnungen an und verkauften ihren Besitz auf dieses Datum hin. Ich sah, daß das aus folgendem Grund falsch war: Anstatt täglich zu Gott zu gehen und ihn aufrichtig zu fragen, was im Augenblick ihre Pflicht ist, haben sie nur die Zukunft im Auge. Sie stellen Berechnungen an, als ob sie wüßten, daß das Werk in diesem Herbst beendet würde, und ohne täglich zu fragen, was Gott von ihnen erwartet. E.G. White {FG1 199.4} Abgeschrieben in Milton am 29. Juni 1851, A.A.G.“ {FG1 199.5}

Hier sieht man deutlich, dass die Vision aufgrund eines bestimmten Fehlverhaltens der damaligen Adventisten gegeben wurde. Die Vision hat einen eindeutigen Zeitbezug zum Herbst 1851, den man nicht einfach in unsere heutige Zeit transportieren darf, die zum einen nach der Super-Enttäuschung von 1890 liegt und zum anderen bereits in der Zeit des Spätregens nach der 120 (3 mal 40) Jahre dauernden großen Wüstenwanderung des untreuen Adventvolkes.

Der Fehler der damaligen Adventisten war, nicht „täglich zu Gott zu gehen und ihn aufrichtig zu fragen, was im Augenblick ihre Pflicht ist“ und „nur die Zukunft im Auge“ zu haben. Sie fragten nicht täglich Gott, was Er von ihnen erwarten würde und sie erkannten nicht, dass das Werk ohne eine weitere Zeitbotschaft hätte beendet werden können, wenn sie nur treu die dritte Engelsbotschaft verkündigt hätten.

In der Vision wird also gezeigt, dass das Werk „abgekürzt“ hätte werden können und dass die dritte Engelsbotschaft ohne Zeitverkündigung ausgekommen wäre, wenn die Gemeinde treu geblieben wäre. Eine komplette Vierte Engelsbotschaft wäre dann nicht mehr nötig gewesen.

Unsere Forschungen haben sogar ergeben, dass die Trübsalszeit abgekürzt worden wäre und kein Plagen-JAHR stattgefunden hätte. Dies sieht man schon aus dem Umstand, dass im Jahr 1888 zwar bereits Sonntagsgesetze da waren, aber bis zum Herbst 1890 keine drei-ein-halb Jahre Zeit mehr waren. Christus hat die Erde in 6 Tagen erschaffen, Er hätte sie deshalb auch in 6 Tagen wieder zerstören können.

Wenn wir also Ellen G. Whites Anti-Zeitfestsetzen-Zitate betrachten, dürfen wir niemals außer Acht lassen, für welchen Zweck und für welche Zeit sie geschrieben waren, sonst begehen wir den gleichen Fehler wie die Gegner Ellen G. Whites und des Adventismus und laufen Gefahr, sie nicht nur zu einer falschen Prophetin zu machen, sondern ihre Aussagen zu missbrauchen und zu unserem eigenen Verderben zu missdeuten.

Diejenigen, die diese Umstände nicht betrachten und blind und mit Vorurteilen fanatisiert, die Zitate Ellen G. Whites gegen das nun nötige Licht des Vierten Engels (des Heiligen Geistes im Spätregen) anwenden, beherzigen nicht die Warnung des Apostels Petrus und machen das mit Ellen G. White, was viele mit Paulus machen und den Adventismus gerne aufgrund seiner Aussagen bezüglich den (zeremoniellen) Sabbaten und des (vermeintlich erlaubten) Fleischessens angreifen:

... und die Geduld unsers HERRN achtet für eure Seligkeit, wie auch unser lieber Bruder Paulus nach der Weisheit, die ihm gegeben ist, euch geschrieben hat, wie er auch in allen Briefen davon redet, in welchen sind etliche Dinge schwer zu verstehen, welche die Ungelehrigen und Leichtfertigen verdrehen, wie auch die andern Schriften, zu ihrer eigenen Verdammnis. (2. Petrus 3,15 f)

Ellen G. White hat aber nicht nur konditionelle Prophezeiungen für einen gescheiterten Hingang des Adventvolks ins himmlische Kanaan für 1890 erhalten, sondern auch gesehen, was geschehen würde, wenn das Licht des Vierten Engels im Spätregen der dritten Engelsbotschaft zur Hilfe kommen müsste, falls der Plan A des Herrn aufgrund des Halsstarrigkeit Seines Volkes scheitern würde und noch eine lange Wüstenwanderung angeschlossen werden müsste:

Engel wurden gesandt, den mächtigen Engel vom Himmel in seinem Werke zu unterstützen, und ich vernahm Stimmen, die überall hinzu dringen schienen: „Gehet aus von ihr, mein Volk, daß ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden, auf daß ihr nicht empfanget etwas von ihren Plagen. Denn ihre Sünden reichen bis in den Himmel, und Gott denkt an ihren Frevel.“ Diese Botschaft schien ein Zusatz zur dritten Botschaft zu sein, indem sie sich dieser anschloß, gleichwie der Mitternachtsruf sich der zweiten Engelsbotschaft im Jahre 1844 anschloß. Die Herrlichkeit Gottes ruhte auf den geduldig wartenden Heiligen, und sie verkündigten ohne Furcht die letzte feierliche Warnung und den Fall Babylons. Sie forderten das Volk Gottes auf, aus Babylon auszugehen, damit es dem schrecklichen Schicksal derselben entgehe. {EG 270.2}

Bald hörten wir die Stimme Gottes gleich vielen Wassern, welche uns Tag und Stunde von Jesu Kommen mitteilte. Die lebenden Heiligen, 144.000 an der Zahl verstanden die Stimme, während die Gottlosen sie für Donner und Erdbeben hielten. Als Gott die Zeit verkündete goß er den Heiligen Geist auf uns aus, unsere Angesichter begannen zu leuchten, und die Herrlichkeit Gottes spiegelte sich darauf, gleich wie bei Mose, als er vom Berge Sinai herabkam. {EG 12.1}

Wer den Spätregen nicht erhält, wird die Stimme Gottes nicht verstehen und die Zeitankündigung nur für „Donner“ halten. Dies ist eine sehr ernste Warnung für die Anti-Zeitfestsetzer bereits in Ellen G. Whites allererster Vision im Dezember 1844!

Beim sehr ausführlichen Studium der entsprechenden Zitate Ellen G. Whites über die letzten 7 Jahre hinweg, fiel mir auch auf, dass der gleiche scheinbare Widerspruch in den Zitaten Ellen G. Whites über das Zeitfestsetzen in gleicher Weise in der Bibel selbst besteht.

Man vergleiche dazu einfach:

Von dem Tage aber und der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater. (Markus 13,32)

So gedenke nun, wie du empfangen und gehört hast, und halte es und tue Buße. So du nicht wirst wachen, werde ich über dich kommen wie ein Dieb, und wirst nicht wissen, welche Stunde ich über dich kommen werde. (Offenbarung 3,3)

Jedem ernsthaften Bibelstudenten ist klar, dass man die Bibel mit sich selbst harmonisieren muss, um sie nicht letztendlich gänzlich zu verwerfen. Man muss immer die Zitate in ihren richtigen Kontext und ihren zeitlichen Bezug setzen, sonst erleidet man Schiffbruch und geht in den Fluten der Verwirrung unter.

Die gesamte Adventbewegung ist eine Bewegung, die durch Zeitfestsetzer und ihre Nachfolger, unter denen sich auch Ellen Harmon (White) befand, eingeleitet wurde. Sie erlebten im ersten Mitternachtsruf eine Enttäuschung, die aber in großem Licht mündete: in der Heiligtumslehre. Niemand der nicht in das Heiligtum eingeht, wird das Licht des Vierten Engels erfahren können und niemand der das Allerheiligste nicht nach 1844 betritt, wird bei Jesus im Königreich sein. Das Adventvolk hätte aus seiner Geschichte lernen müssen und besonders aus ihrem schrecklichen Fehler in 1888-1890. Es war gut für die Wüstenwanderung nicht zu wissen, wann sie beendet sein würde, damit niemand den Fehler von 1888 wiederholen würde und nur die Zukunft sehen würde. Aber es sollte eine Zeit kommen, zu der der Mitternachtsruf wiederholt werden müsste, da die dritte Engelsbotschaft durch Abfall ihre Stärke verloren hatte, mit der sie 1888-1890 noch allein hätte stehen können. Es musste eine Erweckung und Reformation stattfinden, die den Mitternachtsruf von 1844 sogar noch übertreffen würde und dies war nur möglich, durch das Wirken des Heiligen Geistes selbst.

Ellen G. White hat im Großen Kampf darüber geschrieben, dass die Milleriten eine logische und richtige Erklärung für den scheinbaren Widerspruch der Warnungen Jesu bzgl. Zeit in der Bibel und ihrem Mitternachtsruf, der die Zeit nun verkündete, die nicht einmal der Herr selbst wissen sollte, gefunden hatten.

„Niemand weiß den Tag oder die Stunde“, lautete die von den Verwerfern des Adventglaubens am häufigsten vorgebrachte Entgegnung. Die Bibelstelle heißt: „Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel nicht im Himmel, sondern allein mein Vater.“ Matthäus 24,36. Eine klare und zutreffende Auslegung dieser Bibelstelle gaben die, welche auf ihren Herrn warteten, und der falsche Gebrauch, den ihre Gegner davon machten, zeigte sich deutlich. {GK 373.2}

Auch wenn Ellen G. White im weiteren Verlauf dieser Aussage an der für ihre Zeit richtigen Überzeugung festhält, dass der genaue Zeitpunkt nicht bekannt war, sondern nur das Wissen um die Nähe des Kommens Jesu, dürfen wir nicht vergessen, was sie hiermit bestätigt hat: Nämlich, dass Miller und seine „bösen“ Zeitfestsetzer, besonders mit Samuel Snow, der sogar wirklich Tag und Stunde auf den 22. Oktober 1844 festsetzte, eine klare und zutreffende Auslegung dieser Bibelstelle gegeben hatten. Und nun fallen viele Argumente der Anti-Zeitfestsetzer in sich zusammen, denn Ellen G. White bestätigt hiermit, dass es eine zutreffende Auslegung dieser Bibelstelle gibt, die es erlaubt zu sagen, dass man den Tag und die Stunde kennen kann.

Die einzig richtige Harmonisierung dieses anscheinenden Widerspruchs in der Bibel erreicht man so, wie man alle anderen Widersprüche ebenfalls löst: Man muss nur die Stellen in ihren richtigen Kontext und zeitlichen Zusammenhang setzen, die angesprochene Zielgruppe und den Zweck der Aussage erkennen, dann lösen sich die scheinbaren Widersprüche in Logikwölkchen auf.

Tut man das, erkennt man, dass Jesus zu Seinen Jüngern vor 2000 Jahren sprach, als Er sagte, dass nicht einmal Er den Zeitpunkt Seines Kommens wüsste. Es erscheint unvorstellbar für uns, dass Jesus, der selbst Gott ist und nun vor Seinem Vater im Allerheiligsten den hohepriesterlichen Dienst verrichtet und auf der rechten Seite Seines Thrones sitzt, immer noch von Seinem Vater nicht eingeweiht wurde. Es ist sogar lächerlich und stupide, dies anzunehmen!

So muss man davon ausgehen, dass Jesus als Mensch während Seines Dienstes zwar die Stunde nicht kannte, aber dies aus gutem Grund:

Die aber, so zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: HERR, wirst du auf diese Zeit wieder aufrichten das Reich Israel? Er aber sprach zu ihnen: Es gebührt euch nicht, zu wissen Zeit oder Stunde, welche der Vater seiner Macht vorbehalten hat; … (Apostelgeschichte 1,6 f)

Nein, es gebührte den damaligen Jüngern nicht, diese Zeit zu wissen. Es wäre für sie sogar schockierend gewesen zu erfahren, dass der Herr auch in fast 2000 Jahren noch nicht gekommen sein würde und hätte das Werk aufs Höchste gefährdet.

Aber Jesus antwortete in geschickter Weise gleichzeitig auch, was ihnen gebührte und wann die Zeit gekommen wäre, dass man Tag und Stunde wissen könne:

… sondern ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde. (Apostelgeschichte 1,6-8)

Ihre und unsere Aufgabe ist das Zeugen in der ganzen Welt und dies wird in der Kraft des Heiligen Geistes geschehen, aber zu einer bestimmten Zeit wird diese Kraft uns auch in alle Wahrheit leiten und uns die ZEIT VERKÜNDIGEN. Dies wird deutlich, wo die heutigen „Adventisten“ gerne das Lesen und das Zitieren vorzeitig abbrechen:

Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht von sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkünden. (Johannes 16,13)

Der Heilige Geist wird also die Zukunft verkündigen und welcher Augenblick wird dies sein? Es war nicht die Ausgießung des Frühregens zu Pfingsten in 31 n. Chr., sondern die Ausgießung des Spätregens seit 2010 und in vermehrtem Masse seit Januar 2013, wie wir in weiteren Studien auf unserer Website noch darlegen werden.

Auch uns gebührte es bis Januar 2013 nicht, den wirklichen exakten Tag der Wiederkunft zu wissen. Wir sollten sogar den gleichen Fehler wie die Milleriten begehen und um ein Jahr zu früh liegen, damit das Volk noch dringender gewarnt werden würde. Wir sollten den Tag nicht zu lange hinauszögern, wie in einem anderen Zitat von Ellen G. White, das Du bringst, sondern uns nur um ein Jahr täuschen, wie dies bereits einmal geschehen ist.

Bei allen Argumenten gegen das Zeitfestsetzen übersiehst Du, in welcher Zeit wir leben und in welcher Zeit Ellen G. White lebte und welche Aufgabe sie zu erfüllen hatte, und deshalb wendest Du ihre Aussagen falsch an. Wir haben nun keine Wüstenwanderung von 120 Jahren mehr vor uns und wir können auch mit einer zerstörten und vom Abfall zerfressenen Adventgemeinde, die nichts mehr mit der Gemeinde von 1888 zu tun hat, ohne einen weiteren Mitternachtsruf nicht die Aufgabe erfüllen, die dritte Engelsbotschaft ohne die Macht des Heiligen Geistes zu geben. Wir brauchen Seine Worte, die uns auch das Zukünftige zeigen, damit wir erwachen und den Lauten Ruf mit Macht anstimmen können. Wer das übersieht, gefährdet nicht nur die Gemeinde, sonders das gesamte Werk, das uns Jesus aufgetragen hat zu tun und dies heißt, dass nicht nur das gesamte Universum, sondern sogar Gott dem Satan in dieser letzten Phase des Großen Prozesses unterliegen werden.

Willst Du dies riskieren und weiterhin meine astronomischen Berechnungen für „interessant halten“ ohne die biblischen Evidenzen zu prüfen? Willst Du weiterhin behaupten, dass im Jahr 2012 nichts passiert ist, obwohl Du selbst in Deiner Zeitschrift über die Verfolgung schreibst, die gegen treue Diener der dritten Engelsbotschaft wie Walter Veith und Hugo Gambetta genau im vom Orion angezeigten Zeitraum des fünften Siegels begonnen hat?

Wie blind muss man sein, um nicht zu erkennen, dass unsere Erkenntnis als Studenten des Lichts des Vierten Engels am Wachsen ist und noch lange nicht alles erkannt wurde, was dieses Licht beinhaltet und wir deshalb immer genauer im Ablesen der zwei großen Uhren Gottes werden?

Einer unserer nächsten Artikel wird überdeutlich zeigen, dass wir nicht „nur die Zukunft im Auge“ haben, sondern unsere Aufgabe es war und ist, nicht nur die Vergangenheit des Adventvolkes mit ihren Abweichungen vom Plan Gottes zu zeigen, sondern sogar alle zeitlich nicht einzuordnenden großen Rätsel der Bibel mit der Hilfe des Heiligen Geistes zu lösen. Dieses Licht begann zu leuchten, als wir erkannten, dass wir nicht nur den Todestag Jesu am Kreuz, sondern sogar Seinen Geburtstag als Mensch und den Schöpfungstag Adams auf den Tag genau wissen können. Diese Erkenntnis schließt die gesamte Bibel auf und wir verstehen nun, warum in der Bibel nur Zeitabstände aber keine Jahreszahlen genannt wurden, die es Tausenden von Gelehrten unmöglich machen, den exakten chronologischen Geschichtsverlauf der Bibel zu datieren. Denn eines Tages sollte der Heilige Geist nicht nur das Zukünftige mit dem Tag des Kommens Jesu verkündigen, sondern uns in ALLE Zeitwahrheit leiten.

Diese Wahrheit und die Lösung der großen biblischen Fragen in einer perfekten Harmonie der Sabbatjahre, Jubiläen und der von Gott gegebenen Daten in der Heiligen Schrift, war das geplante Geburtstagsgeschenk Jesu für den 27. Oktober 2012 für Seine wahre Gemeinde. Die STAG dagegen zog es vor, dieses Geschenk abzulehnen und lieber die Mogelpackung des Papstes mit dem „Schöpfungssabbat“ als Inhalt zu öffnen. Willst Du es ihnen gleich tun, obwohl Du so sehr auf Gottes Führung durch den Geist der Weissagung vertraust und dich nicht lieber hinsetzen und die Zitate Ellen G. White nun noch einmal mit mir zusammen überdenken und in den Kontext setzen?

Durchsuche die Bibel nach „Büchern“, die als nicht entschlüsselt dargestellt sind und Du wirst finden, dass dies nur zwei Bücher sind: Das Buch mit den sieben Siegeln, das Jesus seit 1846 öffnet und das Buch der sieben Donner, das noch nicht geschrieben war. Das Buch mit den sieben Siegeln liegt nun im Orion fast ganz offen vor uns. Wir mussten aber erst in die letzten Zeitbereiche kommen, um sie richtig interpretieren zu können. Dies war von Gott so geplant und ist kein Fehler der Zeitfestsetzer. Das Buch der sieben Donner hingegen, war zurzeit von Johannes noch nicht geschrieben, denn Sonne und Mond mussten erst ihren Lauf von 1841 bis 2012 ziehen, damit wir es geschrieben vor uns sehen konnten.

All diese wunderbaren und tiefen Auslegungen gehen an den Anti-Zeitfestsetzern bzw. Anti-Adventisten vollkommen vorbei. Sie sehen die Herrlichkeit Gottes nicht, sie gehen nicht wirklich in das Allerheiligste ein, wo Jesus sie durch Seinen Geist lehren könnte und sie erfahren auch nicht, was es bedeutet, mit Gott zusammenzuarbeiten.

Sie versteifen sich dagegen auf ihr eigenes dunkles Verständnis der Schriften der Botin Gottes, die gesandt war, um ein scheiterndes und letztlich gescheitertes Volk auf eine lange Wüstenwanderung und schließlich auf eine schreckliche Strafe (Feuerbälle) vorzubereiten. Nur diejenigen, die erkennen, dass Gott nichts tut, ohne seine Propheten zu informieren und dass Er immer die Zeit angibt, bevor große Zerstörung kommt, weil Er sich nicht ändert und dies Seinem liebenden Charakter entspricht, kennen Gott wirklich und sind Seine wahren Kinder. Gott wird nicht im Abschluss des Werkes Seinen Charakter verändern. Er hat immer nach dem Prinzip der progressiven Zeitverkündigung gehandelt und so tut Er es noch heute.

Beginnen wir nun, jedes von Dir übermittelte Zitat mit diesem Vorwissen zu untersuchen:

Aus der Vision von 1851 in Frühe Gesichte

Der Herr zeigte mir, daß die Botschaft verbreitet werden muß und daß wir sie nicht an einem bestimmten Zeitpunkt aufhängen dürfen. Ein Zeitpunkt wird nie wieder Prüfstein für uns sein. Ich sah, daß manche Leute in unsinnige Aufregung geraten, weil ihnen ein bestimmtes Datum gepredigt wird. Ich sah auch, daß die Botschaft des dritten Engels ganz gut auf eigenen Füßen stehen kann und keiner Stütze durch Festlegung eines Zeitpunktes bedarf. Diese Botschaft wird sich mit Macht ausbreiten, ihr Werk tun und dann plötzlich in Gerechtigkeit ihr Ende finden. {FG1 199.3}

Ja, der Herr zeigte Ellen G. White in Jahr 1851, dass die Drei-Engelsbotschaft nicht an einem bestimmten Zeitpunkt hängen sollte, denn das Volk sollte ohne das komplette Licht des Vierten Engels bereits 1890 in den Himmel gehen. Das Werk „sollte plötzlich“ in der Botschaft „der Gerechtigkeit“ durch den Glauben durch Waggoner und Jones „abgekürzt“ [curt short] werden. Wenn dies so gekommen wäre, dann wäre die Zeit nie mehr ein Prüfstein geworden und das Volk hätte „keiner weiteren Stütze durch Festlegung eines Zeitpunktes bedurft“.

Es ist aber nicht so gekommen und so musste der Mitternachtsruf wiederholt werden, um dem Volk wieder Kraft zu geben wie im ersten Mitternachtsruf.

Der Rest der Vision:

Ich sah, daß manche ihr ganzes Leben auf diesen Herbst ausrichteten. Sie stellten ihre Berechnungen an und verkauften ihren Besitz auf dieses Datum hin. Ich sah, daß das aus folgendem Grund falsch war: Anstatt täglich zu Gott zu gehen und ihn aufrichtig zu fragen, was im Augenblick ihre Pflicht ist, haben sie nur die Zukunft im Auge. Sie stellen Berechnungen an, als ob sie wüßten, daß das Werk in diesem Herbst beendet würde, und ohne täglich zu fragen, was Gott von ihnen erwartet. E.G. White {FG1 199.4} Abgeschrieben in Milton am 29. Juni 1851, A.A.G.“ {FG1 199.5}

Es ging in der Vision um ein Fehlverhalten des Adventvolkes durch eine falsche Zeitfestsetzung im Herbst 1851 und es werden die Gründe genannt, die eine falsche Motivation der Beteiligten offenbaren. Unsere Gemeinschaft fragt täglich Gott aufrichtig, was in jedem Augenblick unsere Pflicht ist. Keiner von uns hat es jemals seit seiner Taufe vernachlässigt, die Drei-Engelsbotschaft in ihrer Gänze zu predigen. Wir alle halten die Gesundheitsbotschaft und die Kleiderordnung und leben ein Leben auf dem Land und bearbeiten die „Stadt“, was dem entspricht, was Ellen G. White uns geraten hat.

Die tägliche Fragestellung nach dem Willen Gottes führte dazu, dass Gott eine Gruppe von Menschen lange Zeit vorbereitete, Sein Sprachrohr zu sein. Einige von uns erhielten durch Träume in symbolischer Form unsere Studien gezeigt, lange Zeit bevor sie die Studien oder uns selbst kannten. Als sie die Studien sahen, wussten sie manchmal bereits, dass sie von Gott stammen. Dann nehmen sie mit uns Kontakt auf und wir prüfen sie anhand der Bibel. Manche erhalten Träume und Visionen durch Gott wie damals Ellen G. White, die immer dann gegeben werden, wenn wir mit den Studien an einem Punkt angelangt sind, wo wir aus eigener Kraft nicht mehr weiterkönnen. Einige von ihnen wurden von Gott beauftragt, zu uns nach Paraguay zu kommen und wir haben sie herzlich aufgenommen.

Durch den Heiligen Geist wurden nicht nur die Studien gegeben, sondern auch unsere jüngsten Artikel bestätigt und die Artikel, die die 1335, 1290 und 1260 Tage erklären. Darüber hinaus erhielten wir die Bestätigung, dass wir den Leuchter erhielten, als wir an ihm bei unserer symbolischen Reise vom Gerichtssaal des himmlischen Vorhofs ins Allerheiligste am 20. Tag vorbeikamen.

Durch den Heiligen Geist erfuhren wir den Zeitpunkt, seitdem der Spätregen auch auf andere in erhöhtem Masse ausgegossen wird. Kurze Zeit später, am Sabbatabend zum 5. Januar 2013 wurde der gesamten Gruppe das Licht gegeben, dass unsere bisherigen Berechnungen einen Fehler von exakt einem Jahr enthielten. Wie schon einmal Ellen G. White gesehen hatte, hatte der Herr mit Absicht Seine Hand über diesem Fehler gehalten, damit wir die STA-Gemeinde vor Ablauf ihrer Gnadenfrist warnen würden, was wir durch die Leitung des Heiligen Geistes im Frühling 2012 auch getan hatten.

Wir hatten das Plagenjahr in unseren Berechnungen nicht als vom Gericht an den Lebenden getrennt betrachtet. So hatten wir übersehen, dass es zwei sich überschneidende Zeitbereiche für das Gericht an den Lebenden und die Trübsalszeit gibt, die beide drei-ein-halb Jahre dauern. Die Trübsalszeit besteht aus kleiner und großer Trübsal, wobei nur die große Trübsal die Plagenzeit umfasst. All dies ist exakt im Orion und im Schiff der Zeit angezeigt, wir hatten nur falsch abgelesen und das aufgrund göttlichen Willens.

Da wir täglich nach dem Willen Gottes fragen und auch bereit waren, die Bequemlichkeit unserer Heime und sogar einige von uns ihre Familien zu verlassen, um der Sache Gottes dienlich zu sein, erhielten wir am 5. Januar 2013 das gesamte Licht über die Zeitbotschaft und begannen auf Gottes Anweisung hin, die entsprechenden Artikel und Studien abzuändern.

Wir fragten uns, ob dies etwas mit der Versiegelung zu tun haben könnte (siehe {EG 12.1}), denn bisher hatten wir Tag und Stunde offenbar nicht gewusst, obwohl wir es angenommen hatten. Niemand von uns allerdings hätte vorher behauptet, dass er versiegelt wäre! Ohne göttliche Bestätigung würde sich so etwas niemand von uns anmaßen.

Gestern Abend, am 9. Januar 2013, fiel uns auf, dass auch dies auf eine Prophezeiung von Ellen G. White zurückgeht, die viele gar nicht als Prophezeiung auffassen…

Bei Beginn des heiligen Sabbats am 5. Januar 1849 waren wir im Gebet mit Br. Beldens Familie in Rocky Hill, Conn., versammelt, und der Heilige Geist kam über uns. Ich wurde in einem Gesicht in das Allerheiligste aufgenommen, wo ich Jesum noch als Vermittler für Israel sah. An dem Saum seines Gewandes waren abwechselnd Schellen und Granatäpfel. Ich sah, daß Jesus das Allerheiligste nicht verlassen wollte, bis jeder Fall zur Rettung oder Vernichtung entschieden sei, und daß der Zorn Gottes nicht eher kommen kann, bis Jesus sein Werk im Allerheiligsten vollendet hat, sein priesterliches Gewand ablegt und sich mit den Kleidern der Rache begleitet. Dann tritt Jesus aus seiner Stellung zwischen dem Vater und den Menschen zurück, und Gott wird nicht länger zögern, sondern seinen lauteren Zorn über die ausgießen, die seine Wahrheit verworfen haben. Ich sah, daß der Grimm der Völker, der Zorn Gottes und die Zeit, die Toten zu richten, verschiedene Ereignisse waren, die einander folgen, auch daß Michael sich noch nicht aufgemacht, und daß die Zeit der Trübsal, wie noch keine gewesen ist, noch nicht angefangen hat. Die Nationen werden jetzt zornig, aber wenn unser Hoherpriester sein Werk in dem Heiligtum vollendet hat, wird er sich aufmachen, die Kleider der Rache anlegen, und dann werden die sieben letzten Plagen ausgegossen werden. {EG 26.1}

Obwohl wir alle diese Vision kannten, hatten wir doch die Plagenzeit noch in die drei-ein-halb-jährige Gerichtszeit des Gerichts an den Lebenden eingerechnet und wir können uns dies heute wirklich nur dadurch erklären, dass Gott Seine Hand über diesen Fehler gehalten hatte.

Man beachte das Datum der Vision: Es war der 5. Januar 1849, genau 164 Jahre vor dem 5. Januar 2013, an dem wir das Licht über diesen Aspekt bekommen sollten und damit endgültig fähig waren, den exakten Tag des Kommens Jesu zu erfahren. Der Zeitabstand zwischen der Vision Ellen G. Whites und dem Kommen Jesu im Herbst 2016 ist genau 168 Jahre in jüdischer Zeitrechnung und entspricht damit wieder den 168 Jahren, die in der Vision aus Daniel 12 gefunden wurden, die dann den Schlüssel zur Entzifferung der Orion-Uhr lieferten.

Der letzte Absatz dieser Vision von Ellen G. White lautet wie folgt:

Ich fragte meinen begleitenden Engel nach der Bedeutung des Gehörten und was die vier Engel hätten tun wollen. Er sagte mir, daß Gott die Mächte zurückhalte, und daß er den Engeln Befehle über Dinge auf der Erde gab; daß die vier Engel Macht hätten von Gott, die vier Winde der Erde zu halten, und daß sie die selben hätten loslassen wollen. Aber während sie ihre Hände lösen und die Winde anfangen wollten zu blasen, blickte das gnädige Auge Jesu auf den Rest, der nicht versiegelt war, und er erhob seine Hände zu dem Vater und hielt ihm vor, daß er sein Blut für sie vergossen habe. Dann wurde ein anderer Engel beauftragt, schnell zu den vier Engeln zu fliegen, und ihnen Halt zu gebieten, bis die Knechte Gottes versiegelt seien mit dem Siegel des lebendigen Gottes an ihren Stirnen. {EG 29.1}

Nun am 5. Januar 2013, auf den sich diese Vision und Prophezeiung Ellen G. Whites bezog, wird von einem „Rest“ gesprochen, „der nicht versiegelt war“. Folglich muss es eine Gruppe von Menschen geben, die an diesem Tag bereits versiegelt war. Damit war unsere Frage beantwortet, ob wir nun das richtige Datum endgültig wissen würden und ob wir als die „Geschworenen im Gerichtssaal Gottes“ angenommen worden waren, denn Ellen G. White nannte diese berühmte Vision selbst: „Die Versiegelung“.

Welche, wenn nicht diejenigen, die solche Erfahrungen mit Gott machen dürfen, hätten sonst leuchtende Gesichter?

Bald hörten wir die Stimme Gottes gleich vielen Wassern, welche uns Tag und Stunde von Jesu Kommen mitteilte. Die lebenden Heiligen, 144.000 an der Zahl verstanden die Stimme, während die Gottlosen sie für Donner und Erdbeben hielten. Als Gott die Zeit verkündete goß er den Heiligen Geist auf uns aus, unsere Angesichter begannen zu leuchten, und die Herrlichkeit Gottes spiegelte sich darauf, gleich wie bei Mose, als er vom Berge Sinai herabkam. {EG 12.1}

Die 144.000 waren alle versiegelt und vollkommen vereinigt. An ihren Stirnen war geschrieben: Gott, neues Jerusalem und ein herrlicher Stern, welcher Jesu neuen Namen enthielt. {EG 13.1}

Auf unseren Stirnen steht geschrieben:

  1. „Gott“ unser Vater, für den wir zeugen werden, bekräftigt durch die Gelübde, die wir abgelegt und für den wir alles verlassen haben.
  2. „Neues Jerusalem“ im offenen Raum im Orion, wo unsere Heimat ist, in die wir bald mit Jesus zusammen reisen dürfen.
  3.  Und wir kennen den „herrlichen Stern, der Jesu neuen Namen enthält“: Alnitak.

Sind das die Menschen, über welche Ellen G. White in ihrer Anti-Zeitfestsetzen-Vision im Juni 1851 sagt:

Anstatt täglich zu Gott zu gehen und ihn aufrichtig zu fragen, was im Augenblick ihre Pflicht ist, haben sie nur die Zukunft im Auge. Sie stellen Berechnungen an, als ob sie wüßten, daß das Werk in diesem Herbst beendet würde, und ohne täglich zu fragen, was Gott von ihnen erwartet.

Wir dürfen nicht den Fehler begehen, Zitate aus ihrem zeitlichen Zusammenhang zu reißen und auf Gruppen von Menschen anzuwenden, die absolut nicht die Zielgruppe des Zitats war. Über die Restaurierung des Geistes der Weissagung durch die Söhne und Töchter und die Knechte und Mägde in unserer Mitte (Apostelgeschichte 2,17), werden wir bald mehr in der Rubrik Die Gabe der Weissagung schreiben. Du hast Unrecht, dass Ernie Knoll von Anfang an ein falscher Prophet war, doch ist er aus Stolz und Gewinnsucht seiner Aufgabe nicht nachgekommen und hat sich zusammen mit Satan über Gott erhoben. Ernie Knoll erfüllt den biblischen Typ Bileams, der das Volk verfluchen sollte, jedoch nur Segnungen aussprechen konnte. So hat Ernie Knoll lange Zeit für Gott gearbeitet, aber als er sich überhob, mischten sich seine Träume mit Botschaften Satans. Es musste Unterscheidungsvermögen angewendet werden. An einem bestimmten Tag im Jahr 2010 hatte Ernie Knoll seinen letzten Traum, der noch ganz von Gott war, obwohl bis heute noch immer gewisse Segnungen für uns in den Träumen erhalten sind. Danach übergab er sich immer mehr seinem neuen Meister. Deshalb wurde der Geist genau zu der Zeit, als er seinen letzten Traum erhielt, der noch fehlerfreie Botschaften für uns erhielt, auf eine Gruppe von Menschen ausgeschüttet, die ebenfalls Träume und Visionen im Dienste Gottes haben. Nichts im Plan Gottes geschieht durch Zufall und alles geschieht nach der großen heiligen Weltenuhr, die wir ablesen durften.

Die Frage nach dem Ende der Gnadenzeit

Mich erreichten Briefe, in denen man mich fragte, ob mir gesagt worden sei, wann die Gnadenzeit zu Ende gehen werde. Ich antworte, daß ich nur eine Botschaft weiterzugeben hätte: Jetzt ist es Zeit zu wirken, „solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann“. Johannes 9,4. Jetzt, gerade jetzt ist es Zeit zu wachen, zu arbeiten, zu warten... Aber nirgendwo findet sich der Auftrag, jemand solle die Heilige Schrift studieren, um — wenn möglich — herauszufinden, wann die Gnadenzeit enden wird. Gott hat keine solche Botschaft für sterbliche Menschen. Er will nicht, daß ein Sterblicher verkündet, was er im Geheimen beschlossen hat. The Review and Herald, 9. Oktober 1894. {FG1 202.2}

Dein zweites Zitat fällt mit den gleichen Begründungen und einigen Überlegungen mehr. Diesmal befinden wir uns in der Zeit nach 1890 und die Super-Enttäuschung von Minneapolis war bereits eingetreten. Die Adventgemeinde hatte ihr Ziel, ins Königreich zu kommen durch Eigenverschulden verpasst. Ellen G. White war sogar nach Australien „verbannt“ worden und hatte unter den Anfeindungen der Geschwister zu leiden. Viele, die noch auf ihrer Seite standen, erinnerten sich noch an ihre Prophezeiungen eines schnellen, abgekürzten Endes und wollten wissen, was nun damit sei und fragten nach dem Ende der Gnadenzeit. Ellen G. White geriet unter zunehmenden Druck, da ihr selbst im Jahr 1894 bereits bewusst geworden war, dass die Gemeinde nun auf unabsehbare und womöglich lange Zeit nicht ins himmlische Kanaan eingehen würde und dies lastete schwer auf ihr. Sie konnte niemanden mehr trösten, sondern musste im Auftrag Gottes Sein Urteil verkündigen: „Ich habe nur eine Botschaft zu verkündigen“… „es gebührt euch nicht, zu wissen Zeit oder Stunde, welche der Vater seiner Macht vorbehalten hat.“

Und doch… der Herr gab ihr wieder die Worte ein, die den Trost für diejenigen enthielten, die verstanden, prophetische Aussagen richtig zu deuten.

Sie sagte, dass nun der „Tag“ war, an dem es zu wirken galt: Der himmlische Tag von 168 Jahren des Gerichts an den Toten. Die „Nacht, da niemand wirken kann“ bezieht sich auf die große Trübsalszeit. Und dazwischen befindet sich die kleine Trübsalszeit mit der Überschneidung mit dem Gericht an den Lebenden, während derer diejenigen, die versiegelt werden, per Definition nicht mehr „sterblich“ sein werden. Nein, kein „Sterblicher“ verkündet jemals die richtige Zeit der Wiederkunft Jesu, die Gott Vater nur Seinen Geschworenen gibt und vor allen anderen geheim hält, die nur Donner vernehmen. Auch wir waren noch „Sterbliche“ bis zum 5. Januar 2013, da wir nicht die richtige Zeit verkündigt hatten, obwohl unsere Studien nur einen winzigen Fehler von exakt einem Jahr enthielten. Aber wenn wir glauben dürfen, dass wir zu den 144.000 gehören, dann sind wir nach der Definition nicht mehr sterblich, denn diese Gruppe von Menschen, wird den Tod nicht sehen, bevor Jesus kommt und sie in die Heilige Stadt führt:

Moses war als Vertreter derjenigen gegenwärtig, die bei dem zweiten Kommen Jesu von den Toten auferweckt werden. Elias, welcher aufgenommen war, ohne den Tod zu sehen, stellt diejenigen dar, die bei dem zweiten Kommen Christi zur Unsterblichkeit verwandelt, und ohne den Tod zu sehen, in den Himmel aufgenommen werden. Die Jünger sahen mit Furcht und Erstaunen die außerordentliche Hoheit Jesu, sowie die Wolke, die ihn überschattete, und hörten die Stimme Gottes in schrecklicher Majestät sagen: „Dies ist mein lieber Sohn, den sollt ihr hören.“ {EG 154.1}

Ist es von uns anmaßend anzunehmen, dass wir nun zu den 144.000 gehören? Kann überhaupt ein Mensch jemals wissen, dass er zu den 144.000 gehört?

Ellen G. White beantwortet diese Frage auf klare Weise:

Gott will auch nicht, daß sie [sein Volk] sich über Fragen streiten, die ihnen geistlich nicht weiterhelfen, wie zum Beispiel: Wer wird zu den 144.000 gehören? Die Erwählten Gottes werden zweifellos in Kürze die Antwort erfahren. Für die Gemeinde geschrieben II, 184 (1901). {CKB 189.5}

Wie wir bereits gelernt haben, ist die Versiegelung, das Wissen um die Zeit und das Siegel selbst, „Gott, Neues Jerusalem und der Stern mit dem neuen Namen Jesu“. Wer den neuen Namen Jesu kennt und anruft (auf der Stirn trägt), der ist versiegelt.

Gegen jedes neue Licht, das Gott gibt, gibt es eine Gegenlehre Satans, die dieses neue Licht verdunkeln soll, damit es nicht in die Herzen der Menschen eindringen kann.

So bauschte Satan die Lehre gegen die Person des Heiligen Geistes in den letzten Jahren auf und es erfolgte ein Wiedererwachen des Anti-Trinitarismus in unseren Reihen wie nie zuvor. Die Botschaft des Vierten Engels ist aber gerade die Botschaft Christi, überbracht durch die Person des Heiligen Geistes. Orion und Schiff der Zeit zeigen beide den dreifachen Thron Gottes an. Orion tut dies durch die drei Gürtelsterne und das Schiff der Zeit durch die Jahrestripletts. Kein Leugner der Person der Heiligen Geistes wird diese Studien annehmen können.

Die Lehre der Festtagshalter unter uns, die behaupten, dass das Halten der jüdischen Festtage wieder nötig wäre, um versiegelt zu werden, verdunkelt das Licht um das Erfüllen der Festtage, was die nobelste Variante des Haltens der Festtage ist. Jesus erfüllte die Frühlingsfeste durch Seinen Tod am Kreuz, schaffte damit alles Halten der Festtage ab und ersetzte es durch das Abendmahl. Er stand über den von ihm selbst festgesetzten Festtagen, da Er einen Teil erfüllte. Er war der Vorläufer nach Hebräer 6, 20 und wir gehen ihm nach, indem die Adventgemeinde den großen Versöhnungstag im Himmel seit 1844 erfüllt. Aber der letzten Generation ist es überlassen, die restlichen Herbstfeste zu erfüllen. Dies wird besonders im Schiff der Zeit dargestellt, wo Gott zeigt, dass das Posaunenfest durch Millers Mitternachtsruf und der Versöhnungstag durch die lange Wanderung der Adventgemeinde bis 2010 erfüllt wurden. Uns bleibt nun nur noch die Erfüllung des Laubhüttenfestes, durch unser Ausharren in der großen Trübsalszeit ohne Fürsprecher und Jesus selbst wird den Letzten Großen Tag (Schemini Atzeret) erfüllen, an dem Er wiederkommt und Sein Volk befreit. Kein Festtagshalter hat bisher die Studien angenommen, da ihn Satan zu einem puren Legalismus verführte, der ihm die Augen vor den großen nobleren Wahrheiten verschließt.

Der Mond-Sabbat wurde von Satan aufgelegt, um die Lehre der Großen-Sabbate nach Johannes 19, 31 zu verbergen. Ellen G. White hatte gesagt, dass wir den Sabbat bei Beginn der Trübsalszeit „noch völliger verkündigen würden“. Es wurde angemerkt, dass sie damit die kleine Trübsalszeit vor der Plagenzeit meinte, die jetzt sehr bald beginnen wird. Das Schiff der Zeit ist nichts anderes als eine Liste aller möglichen Großen Sabbate während der gesamten Gemeindegeschichte der Siebenten-Tags-Adventisten, die uns viel Aufschluss über die 7 Phasen der Reinigung des Volkes Gottes gibt. Kein Mondsabbathalter kann einen Großen Sabbat oder dieses Buch der sieben Donner verstehen oder annehmen, da für ihn jeder zeremonielle Sabbat ein Großer Sabbat ist. Wir dagegen wissen, dass nur dann ein Großer Sabbat stattfindet, wenn ein zeremonieller Sabbat auf einen Siebenten-Tags-Sabbat fällt. Auch diese Wahrheit wurde durch eine großartig angelegte Kampagne Satans verdunkelt.

Sein Meisterstück jedoch ist eine Lehre, die erst kürzlich aufgetaucht ist. Viele Adventisten benutzen nun wieder die „heiligen Namen“. Sie nennen sich „Adventisten des heiligen Namens“. Dabei lehren sie, dass nur die ursprünglich und richtig ausgesprochenen Namen Jesu (Jahuschua) und des Vaters (Jahweh) die Kraft haben, Gottes Gehör zu finden. Sie driften damit ebenfalls in einen falschen Legalismus ab und sie benutzen definitiv den alten Namen, statt des prophezeiten neuen Namens für den König der Könige und den Herrn der Herren. Der Vater selbst jedoch, eröffnete im Buch der sieben Siegel im Orion, den neuen Namen Jesu, den nun alle, die zu den 144.000 gehören wollen, kennen müssen. Denn so sagt es die Prophezeiung von Ellen G. White, dass sie diesen Namen an ihrer Stirn tragen werden.

In Paraguay befinden sich sieben Menschen, die als Leiter der Gemeinde der 144.000 von Gott ausgewählt wurden. Sie sind die sieben Sterne, die Ellen G. White als die Leiter der gereinigten Adventgemeinde sah. Dieses kleine Häuflein Menschen wird bald, wenn auch für die tauben und blinden Adventisten klar geworden sein wird, dass die Prophezeiungen wahr geworden sind, an Zahl rasch zunehmen, während sie heute noch so wenige sind, die diese Wahrheiten angenommen haben. Die Menschen aber, die so viel Licht durch Ellen G. White erhalten hatten, dass sie früher als alle anderen hätten erkennen können, was die Vierte-Engelsbotschaft beinhaltet, da sie sich schon vorher als Adventisten in die Wahrheit hatten taufen lassen, werden bitter enttäuscht sein, denn für sie bleibt nur noch der Weg über den Märtyrertod, um ihre Schuld des Verwerfens des Neuen Lichts zu büßen. Der Rest der Arbeiter der elften Stunde wird sich – wie es Ellen G. White vorausgesagt hat – aus den Herausgerufenen aus Babylon einfinden. Was für eine Schande für ein zweimal gescheitertes Volk, das so viel Güte und Licht vom Herrn durch das Werk der Botin Ellen G. White erhalten hatte.

Sein Volk hat die Schätze nie aus den 100.000 Seiten ihres Schrifttums gehoben und nur an der Oberfläche von falsch verstandenen Aussagen gegen das Zeitfestsetzen gekratzt. Sie waren zu faul, sich die Hände durch fleißiges Graben schmutzig zu machen und sich gegen die Ökumene zu stellen, die ebenfalls gegen jedes Zeitfestsetzen ist. Die Jesuiten wissen als Geheimdienst Satans, dass einst die Zeit auch dem Volk Gottes bekannt sein wird, denn selbst Satan kennt die Zeit, denn er weiß, dass sie kurz ist. Aber Jesus soll die Zeit nicht wissen, der der Herr der Zeit ist. Wie lächerlich ist all dies, wenn man tiefer darüber nachdenkt! Aber die allermeisten Adventisten wurden von den Jesuiten, die sie in ihren Reihen zugelassen haben, zu Anti-Adventisten in den Jahren der Wüstenwanderung umgewandelt. Heute sehen sie nicht mehr, wer die wahren Fanatiker sind.

Das Anti-Zeitfestsetzen ist die größte Waffe Satans gegen das wahre Volk Gottes, die 144.000, die durch das Wissen um die Zeit VERSIEGELT werden müssen. Überall werden uns falsche Propheten wie Harold Camping etc. oder erfundene Weissagungen wie der Mayakalender oder Kornkreise geschickt, um jegliches Zeitfestsetzen der Lächerlichkeit preiszugeben. Wann war die Menschheit jemals so sicher wie heute, dass noch lange „Friede und Sicherheit“ herrschen wird, wie jetzt ein paar Wochen nach der über Jahrzehnte aufgebauschten 2012-Hysterie?

Und was sagt die Bibel über diese Zeit kurz nach dem Scheitern der größten Anti-Zeitfestsetzen-Kampagne Satans aller Zeiten:

Denn sie werden sagen: Es ist Friede, es hat keine Gefahr, so wird sie das Verderben schnell überfallen, gleichwie der Schmerz ein schwangeres Weib, und werden nicht entfliehen. (1. Thessalonicher 5,3)

Und Gott gibt im nächsten Vers den Hinweis, dass genau zu dieser Zeit die Menschen existieren werden, die die Zeit kennen:

Ihr aber, liebe Brüder, seid nicht in der Finsternis, daß euch der Tag wie ein Dieb ergreife. (1. Thessalonicher 5,4)

Muss Euch wirklich erst der Boden unter den Füßen weggerissen werden und die Gnadenzeit enden, bis Ihr begreift, dass Ihr auf Sand gebaut habt mit Eurem falschen Verständnis der Aussagen Ellen G. Whites, die ihr nie versucht habt, zu harmonisieren?

Für die Menschen, die in die aufgestellten Fallen Satans tappen und sich in jahrelangen Diskussionen um die Natur Jesu, die Natur des Heiligen Geistes, einen mondabhängigen Sabbat, die richtige Aussprache der hebräischen Namen Gottes, den Mayakalender und Kornkreise verlieren und darüber in wochenlangen Diskussionen nachdenken, ob man die vor dem Passahfest übrig gebliebenen Brotkrümel, die noch Hefe beinhalten, an die Vögel auf der Fensterbank verfüttern darf, hat die Botin Gottes weitere zwei Deiner gegen uns falsch angewandten Zitate geschrieben:

„Satan ist ständig bemüht, den Verstand mit Theorien und Berechnungen zu beschäftigen, so daß die Menschen von der gegenwärtigen Wahrheit abgelenkt werden. Er will sie unfähig machen, der Welt die dritte Engelsbotschaft zu bringen.“ {Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 188}

„Wir befinden uns in ständiger Gefahr, die Schlichtheit des Evangeliums aufzugeben. Bei vielen besteht ein starkes Verlangen, die Welt mit etwas Neuartigem zu überraschen, das sie in einen Zustand geistlicher Erregung versetzt und die bisherige Form der Erfahrung ändert.“ {Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 189}

Im Gegenteil sehen wir im Orion Jesus selbst. Er IST die Uhr und Er IST das Evangelium. Es sind Seine Wunden, die uns heilten und die sehen wir im Orion für uns erhoben. Auch das hat Ellen G. White in Vision gesehen:

Ich sah vier Engel, die ein Werk auf der Erde zu tun hatten und im Begriff waren, es auszuführen. Jesus war mit priesterlichen Gewändern bekleidet. Er blickte in Mitleid auf die „Übrigen“, erhob dann seine Hand und rief mit einer Stimme des tiefsten Erbarmens: „Mein Blut, Vater, mein Blut, mein Blut, mein Blut!“ Dann sah ich, wie von Gott, der auf dem großen, weißen Thron saß, ein überaus helles Licht kam und über Jesus ausgegossen wurde. Hierauf sah ich einen Engel mit einem Auftrag von Jesus schnell zu den vier Engeln fliegen, die ein Werk auf der Erde zu tun hatten. Er schwang etwas in seiner Hand auf und ab und rief mit lauter Stimme: „Haltet! Haltet! Haltet! Haltet, bis die Knechte Gottes versiegelt sind an ihren Stirnen!“ {FS 28.3}

Wenn die Geschichte der Adventgemeinde, die uns im Orion und im Schiff der Zeit vorgeführt wird, nicht die Dritte-Engelsbotschaft, sondern etwas Neuartiges ist, das uns in geistliche Erregung versetzen soll, dann haben wir gar nicht verstanden, was die Dritte-Engelsbotschaft überhaupt ist. Ellen G. White sagte, dass das Licht des Vierten Engels „altes Licht in neuen Gewändern“ ist und dies ist für jeden Studenten der Geschichte der Adventgemeinde, wie sie in den beiden Büchern des Orion und des Schiffes der Zeit von Gott aufgezeichnet wurde, offensichtlich, dass es hier nicht um etwas fantastisches Neues, sondern um etwas wunderbares Altes geht, das wir bisher nie aus der Sicht Gottes betrachtet haben.

Nie wieder eine Zeit­bot­schaft?

Sehen wir uns den Rest Deiner Anti-Zeitfestsetzen-Zitate des wunderbaren Geistes der Weissagung an, deren wahrer Sinngehalt vielen noch völlig verborgen ist.

„Immer wieder bin ich in Bezug auf Zeitfestsetzung gewarnt worden. Für das Volk Gottes wird es nie wieder eine Botschaft geben, die auf einer Zeitrechnung basiert. Wir brauchen weder für die Ausgießung des Heiligen Geistes noch für Jesu Wiederkunft eine genaue Zeitangabe.“ {Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 190}

Dies ist der Beginn der Vision Ellen G. Whites, auf der alle anderen Zitate basieren. Es wurde ausführlich bereits dargestellt, in welchen Kontext und Zeitrahmen diese bedingte Prophezeiung zu setzen ist. Nein, das Adventvolk hat die Bedingung für den Eingang ins Neue Jerusalem im Jahr 1890 nicht erfüllt, bei dem es ohne Wiederholung des Mitternachtsrufes vonstatten hätte gehen können. Bei der Generalkonferenz von Minneapolis 1888 wurde der Heilige Geist ausgeschüttet und das Adventvolk hat es genauso wenig bemerkt, wie die Ausschüttung seit 2010 bzw. 5. Januar 2013. Die Prophezeiung Ellen G. Whites hat sich aufgrund der Starrköpfigkeit des Volkes Gottes nicht erfüllt.

„Der Herr zeigte mir, daß die Botschaft verkündet werden muß. Sie darf nicht an eine Zeit gebunden sein.“ {Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 190.1}

Auch eine stetige Wiederholung der einzelnen Sätze aus der kurzen Originalvision von Ellen G. White von 1851 in zig Zitatensammlungen hilft nichts, sie wird nicht länger, sie wird nicht wahrer und sie wird sich auch nicht mehr erfüllen, denn sie war bedingt und ist durch das Volk selbst für immer verhindert worden.

Das Ende der pro­phe­ti­schen Zeit

„Diese Zeit, über die der Engel einen feierlichen Eid schwört (siehe Offenbarung 10,6), ist nicht das Ende der Weltgeschichte, auch nicht das Ende der Gnadenzeit, sondern das Ende der prophetischen Zeit, die der Wiederkunft unseres Herrn vorausging. Das heißt, das Volk [Gottes] wird keine weitere Botschaft über eine bestimmte Zeit [zu verkündigen] haben. Nach dieser Zeitspanne, die von 1842 bis 1844 reicht, kann keine prophetische Zeit mehr ausfindig gemacht werden. Die längste Zeitrechnung reicht bis zum Herbst 1844. {CS 338.5} {Bibelkommentar, S. 529}

Einige verfielen in den Irrtum, wiederholt eine bestimmte Zeit für die Wiederkunft Christi festzusetzen. Das Licht, das jetzt die Heiligtumswahrheit erhellt, hätte ihnen gezeigt, daß kein prophetischer Zeitabschnitt bis zur Wiederkunft reicht und daß die genaue Zeit dieses Ereignisses nicht vorausgesagt ist. Indem sie sich vom Lichte abwandten, setzten sie weiterhin die Zeit fest, wann der Herr kommen sollte, und wurden ebensooft enttäuscht. {GK 455.3}

Im Artikel Die Macht des Vaters habe ich ausführlich den Unterschied zwischen der prophetischen Zeit, die Ellen G. White hier erwähnt, und der Zeit wie sie im Schwur des Mannes über dem Fluss in Daniel 12 dargestellt ist, erklärt. „Prophetische Zeit“ ist eine einem Propheten genannte Zahl von Tagen, die sich in einem entsprechenden Kontext mit einem bestimmten Anfang erfüllt. Im Schwur von Daniel 12 wird keine einzige Zahl genannt, sondern der Prophet bekommt eine bildliche Szene vorgeführt, die zuerst in der biblischen Zahlensymbolik umgedeutet werden muss, damit man auf eine Formel kommt, die später zu einer Zahl führt, die der Prophet gar nicht gesehen hat und die dann erst nach dem Tag-Jahr-Prinzip umgerechnet werden kann. Aber auch diese Umrechnung hilft nichts, wenn man nicht das Buch der sieben Siegel im Orion hat, um diese Zahl in ihren Kontext des himmlischen Tages mit den Jahrstunden von irdischen 7 Jahren pro himmlische Stunde zu setzen.

An anderer Stelle hat Ellen G. White sogar gesagt, dass es in der Bibel nicht einmal ein Bild oder Gleichnis gäbe, das zum Tag des Kommen Jesu reichen würde. Und wieder hatte sie Recht. Denn wir können ohne die Astronomie und die sieben Sterne des Orion, das Bild von Daniel 12 nicht in seinen Kontext setzen und ohne das Schiff der Zeit, das durch Sonne und Mond nach den von Gott gegebenen Regeln der jüdischen Festtage geschrieben wurde, können wir nicht den Tag des Kommens Jesu finden. Die Bibel gibt uns die Hinweise auf die zwei bis vor kurzem noch versiegelten Bücher. Aber diese Bücher selbst findet man, wie es Ellen G. White gesagt hat, nicht in der Bibel, sondern woanders. Sie sind dort geschrieben, wo die Bibel und auch das Johannesevangelium anfangen. Sie wurden durch das Wort Gottes ans Firmament bei der Schöpfung geschrieben und dies kann nur von den „Verständigen, die wie die Sterne leuchten werden“ (Dan 12,3) verstanden werden.

Das erste Kästchen von William Miller war die Bibel. Das wird durch die Standardmaße einer damaligen Bibel am Beginn des Traums von Miller symbolisiert. Ellen G. White lies diesen Traum in Frühe Schriften abdrucken und stufte diesen Traum Millers als von Gott stammend ein:

Mir träumte, daß Gott mir durch unsichtbare Hand ein künstlich gearbeitetes Juwelenkästchen schickte, über zehn Zoll lang und sechs Zoll breit, aus Edelholz gemacht und fein mit Perlen verziert. Bei dem Kästchen befand sich ein Schlüssel. Ich ergriff diesen sofort und öffnete das Kästchen und fand es zu meiner Verwunderung und meinem Erstaunen mit allerlei Juwelen, Diamanten, köstlichen Steinen, Gold- und Silbermünzen jeder Größe und jeden Wertes gefüllt. Sie hatten alle ihren bestimmten Platz in dem Kästchen und strahlten ein Licht und eine Herrlichkeit gleich der Sonne aus. {EG 73.1}

Die Edelsteine von William Miller, seine biblischen Entdeckungen, werden in dem Traum beschmutzt und verworfen. Dies wurde in der Geschichte der Adventgemeinde mehr als erfüllt. Als er darüber in Verzweiflung gerät, erscheint ein Mann, der alles wieder in Ordnung bringt. Es muss dies ein Mann sein, der die Studien von William Miller weiterführt und in neuem Glanz erstrahlen lässt.

Wer könnte dieser zweite Mann sein, der Millers Entschlüsselung des Todesjahres Jesu aus der Siebzig-Wochen-Prophezeiung von Daniel 9, 24 weiterführte und sogar den genauen Todestag Jesu feststellen konnte?

Wer könnte dieser zweite Mann sein, der nicht nur die Prophezeiung des Gerichtsanfangs aus Daniel 8, 14 bestätigt sah, sondern auch Daniel 12 entschlüsselte und somit sowohl das Gerichtsende als auch die Dauer beider Gerichtsteile an den Toten und Lebenden fand?

Wer könnte dieser zweite Mann sein, der den wahren Mitternachtsruf anstimmen würde, der diesmal nicht in einer Großen Enttäuschung enden würde?

Wer könnte dieser zweite Mann sein, der beweisen konnte, dass sowohl die Heiligtumslehre als auch der erste Mitternachtsruf in zwei himmlischen Büchern verzeichnet sind und William Miller darin sogar einen besonderen Platz einnimmt?

Millers Traum endet mit diesem zweiten Mann, der ein anderes „Kästchen“ hat, das folgendermaßen beschrieben wird.

Dann stellte er ein Kästchen auf den Tisch, größer und herrlicher als das erste, sammelte alle die Edelsteine, Diamanten und Münzen zusammen und legte sie in das Kästchen, so daß nicht einer fehlte, obgleich manche der Diamanten nicht größer als ein Stecknadelkopf waren. Dann rief er mich, zu kommen und zu sehen. {EG 75.2}
Ich blickte in das Kästchen, aber meine Augen wurden von dem Anblick geblendet. Die Juwelen hatten einen zehnmal größeren Glanz als vorher. Es schien mir, daß sie durch den Sand unter den Füßen solch gottloser Personen, die sie zerstreut und in den Staub geworfen hatten, gereinigt sein müßten. Sie lagen in wundervoller Ordnung in dem Kästchen, ein jedes an seinem Platz, ohne sichtbare Mühe von Seiten des Mannes. Ich schrie vor Freude auf, und dieser Schrei erweckte mich. {EG 75.3}

Welches Buch (Kästchen) könnte „größer und herrlicher“ als die im ersten Absatz von Millers Traum genannte Bibel, wo er seine „Edelsteine“ fand, sein? Gibt es ein solches Buch hier auf der Erde? Meinst Du, dass es vielleicht der Koran oder das Buch Mormon oder gar Hitlers „Mein Kampf“ sein könnte? Nein, es gibt nur ein Buch, das größer als die Bibel selbst ist. Es ist das Buch, das Gottes Thron einrahmt und uns Jesus mit Seinen Wunden vor dem Vater stehend zeigt… Orion, das Buch der sieben Siegel.

Diesen wunderbaren Wahrheiten, dem alten Licht in neuen Kleidern, falsch angewendete Zitate von Ellen G. White wie das folgende entgegenzusetzen, gleicht schon einer geistlichen Borniertheit und Verblendung:

Je häufiger eine bestimmte Zeit für die Wiederkunft festgesetzt und je weiter sie verbreitet wird, desto besser paßt es in die Absichten Satans. Ist dann diese Zeit ergebnislos verstrichen, so bringt er Spott und Hohn über die Vertreter solcher Ansichten und häuft dadurch Schmach auf die große Adventbewegung von 1843 und 1844. Die in diesem Irrtum beharren, werden schließlich eine zu weit in die Zukunft hinausgerückte Zeit für die Wiederkunft Christi festsetzen. Sie werden sich in falscher Sicherheit wiegen, und viele werden erst Aufklärung finden, wenn es zu spät ist. {GK 456.2}

Der zweite Miller „häuft nicht Schmach“, sondern einen „zehnmal größeren Glanz“ „auf die große Adventbewegung von 1843 und 1844“, die im Schiff der Zeit als das erste Jahrestriplett dargestellt wird.

Und nun stelle ich Dir in brüderlicher Liebe eine letzte abschließende Frage. Glaubst Du wirklich, dass wir „eine zu weit in die Zukunft hinausgerückte Zeit für die Wiederkunft Christi festsetzen“ und dass also Jesus sogar noch früher als im Herbst 2016 kommen wird?

Gott möge dich segnen und dir den Spätregen in Fülle geben, damit auch Du bald wissen mögest, ob Du zu den auserwählten 144.000 gehörst.

Dein Bruder John Scotram im Herrn Jesus Christus, welcher den neuen Namen „Alnitak“ trägt, was heißt, „der der verwundet wurde“.

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